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Zophars erste Antwort; Hiob 11
1) Zophar geht Hiob hart an: Er soll aufhören, mit vielen Worten seine Schuld zu vertuschen und anerkennen, dass Gott noch große Nachsicht mit ihm übt. => 11,1-6
11,1)Zophar aus Naama antwortete: 2)Soll der Schwall von Worten unbeantwortet bleiben? Soll einer Recht behalten, nur weil er viel redet?
- „soll der Schwall von Worten unbeantwortet bleiben“ => Zophar geht Hiob viel aggressiver an als seine beiden Freunde. In seinen Worten steckt sogar Tadel für sie mit drin: Sie hätten Hiob schon längst zum Schweigen bringen sollen. Zophar sieht es als seine moralische Pflicht an, dies nun nachzuholen. Für ihn ist der Wortschwall von Hiob nur dessen Versuch, seine Schuld, für die Gott ihn leiden lässt zu vertuschen. Als Schuldiger darf er nicht weiter so reden, als sei er gerecht.
11,3)Meinst du, du könntest uns mit deinem Geschwätz mundtot machen, damit du spotten kannst, ohne dass dich jemand beschämt …
- „uns mundtot machen“ => Zophar deutet Hiobs Reden dahingehend, dass er selbst, Hiob, seine Freunde zum Schweigen bringen will. Er will sich ihnen gegenüber als gerecht hinstellen, sie als ungerecht. Er unterstellt Hiob dabei, dass er sich nicht an die Regeln hält: Er redet nicht, weil er seinen eigenen vermeintlich gerechten Standpunkt vertreten will. Er redet im Wissen darum, dass er um Unrecht und seine Freunde im Recht sind. Das will er aber nicht eingestehen und macht darum viele Worte, um seine Freunde zu ermüden.
- „spotten“ => Für Zophar ist es so, dass Hiob mit seiner Verschleierungstaktik Gott verspottet. Gott hat durch die Leiden schon ein klares Urteil gesprochen, nämlich das Hiob schuldig ist. Hiob weiß eigentlich, dass Gottes Urteil der Wahrheit entspricht. Mit seinen vielen Worten weigert Hiob sich, Gottes Urteil anzuerkennen.
- „ohne dass dich jemand beschämt“ => Zophar sieht für sich die Verpflichtung, Hiobs Lästerung zu unterbinden, ihn zu beschämen, indem er ihm sein Unrecht vorhält. Er möchte auf diese Weise Gott die Ehre zu geben. Er sieht sich getrieben von einem heiligen Zorn über die Sünde Hiobs.
11,4)…dass du behaupten kannst „Meine Lehre ist fehlerlos.“, und „Ich bin rein in deinen Augen.“?
- „Lehre“ => Zophar bezieht sich auf die Reden Hiobs gegenüber ihm und seinen Freunden. Er fasst hier richtig zusammen, was Hiob in den Kapiteln 9-10 von sich behauptet hat: Obwohl ich gerecht bin, würde mein eigener Mund mich verdammen; obwohl ich tadellos bin, würde mein Mund mich schuldig dastehen lassen. Ich bin untadelig; und es ist mir mittlerweile egal, was aus mir wird, ich verabscheue mein Leben. Beides ist eins. Darum behaupte ich: Gott bringt ohne Unterschied den Untadeligen und den Gottlosen um. (9,20-22)
- „ich bin rein in deinen Augen“ => Zophar fasst hier zusammen, mit welchem Anspruch Hiob Gott begegnet. Und er hat auch hier Recht: Hiob unterstellt Gott, dass dieser wohl weiß, dass er gerecht ist und ihn dennoch behandelt, als wäre er ungerecht.
11,5)Wenn doch nur Gott reden würde, wenn er doch seine Lippen gegen dich öffnete, 6)wenn er dich in die Geheimnisse der Weisheit unterweisen würde! Zum wahren Verständnis gehört es, die Sache von zwei Seiten zu betrachten. Dann würdest du erkennen, dass Gott noch einen Teil deiner Schuld übersieht.
- „zwei Seiten“ => Dies ist ein schwierig zu verstehender Vers. Zophar will wohl folgendes sagen: „Hiob, du hältst es für ungerecht, dass Gott dich leiden lässt. Für dich verdient deine Schuld nicht dieses Ausmaß an Leiden. Das ist deine Sicht der Dinge. Aber aus der Sicht Gottes stellt es sich ganz anders dar: Er bestraft bislang nur einen Teil deiner Schuld. Deine Leiden haben noch nicht das Ausmaß erreicht, die der Schwere deiner Schuld entsprechen.“
2) Gott kann Hiobs Fall besser beurteilen als Hiob, er sieht geheime Sünden, die Hiob nicht sehen kann oder nicht sehen will. => 11,7-12
11,7)Bist du in der Lage, die Tiefen Gottes aufzudecken? Kannst du die Vollkommenheit des Gewaltigen erreichen?
- „die Tiefen Gottes“ => Es geht hier um das geheime und unendlich reiche Innenleben Gottes, dass Menschen unzugänglich ist. Gedacht ist hier vor allem an seine weisheitsvollen Pläne, die Gott in seiner Herrschaft über die Welt erfüllen.
- „kannst du“ => Hiob ist davon überzeugt, seinen Fall besser zu beurteilen als Gott. Zophar möchte ihn mit dem Hinweis auf Gottes vollkommene Weisheit beschämen. Gott weiß mehr als Hiob sich vorstellen kann. Auch wenn er denkt, Gott würde ihn ungerecht behandeln, so muss er sich einfach eingestehen, dass dem einfach nicht so sein kann. Gott ist weise und bestraft Hiob noch mit Zurückhaltung, damit er noch Raum zur Umkehr hat. Gott weiß über die Sünden Bescheid, die Hiob nicht weiß oder nicht wissen will.
11,8)Sie sind höher als der Himmel, was kannst du tun? Sie sind tiefer als das Totenreich, was kannst du wissen? 9)Ihr Maß ist länger als die Erde und breiter als das Meer.
- „was kannst du tun“ => Gemeint ist hier wohl: Was kannst du tun, um zur Höhe des Himmels zu gelangen? Die erwartete Antwort ist: Nichts! Wieviel weniger ist Hiob dazu in der Lage, Gottes Weisheit zu ermessen.
- „tiefer als das Totenreich“ => Hiob weiß nichts über das Totenreich, weil es unerreichbar tief liegt. Noch weniger ist er dazu in der Lage, Gottes Weisheit zu beurteilen. Gottes Weisheit im Falle Hiobs besagt, dass dieser gesündigt haben muss, weswegen Gott ihn leiden lässt. Aber Gott gibt ihm noch Raum zur Umkehr, indem er die volle Strafe noch nicht auf Hiob kommen ließ.
11,10)Wenn er vorbeikommt und jemanden festnimmt, wenn er ihn dann vor Gericht zieht, wer kann ihn davon abhalten? 11)Ja, er erkennt nichtswürdige Männer; wenn er Böses sieht, merkt er es genau. 12)Ein Hohlkopf wird Einsicht erlangen, wenn ein Wildesel zahm geboren wird.
- „wenn er vorbeikommt und jemanden festnimmt“ => Zophar beschreibt Gott hier als jemanden, der unwiderstehlich sein Gericht über die Gottlosen bringt. Er bezieht dies natürlich auch auf den Fall von Hiob: Seine Leiden sind eine Folge davon, dass Gott seine Sünde zur Rechenschaft zieht. Das passt nicht so ganz zu der Aussage aus 11,6, wonach Gott Hiob noch eine Menge an Schuld übersieht. Zophar hat dieselbe Schwierigkeit wie seine beiden Freunde: Er muss, um noch Raum für Gottes Gnade zu haben, Hiobs Leiden kleiner machen als sie sind, wie in 11,6. Hier hingegen kommt er der Wahrheit schon näher, dass Hiobs Leiden, wenn sie denn Gottes Strafe für Sünden sind, eher auf ein unwiderstehliches Gericht hindeuten, in dem es keinen Raum für Umkehr mehr gibt. Zophar gibt sich 11,13-19 aber Mühe, Hiobs Leiden nicht als Beweis darzustellen, Gott habe sich bereits dazu entschlossen, Hiob vollends zu vernichten.
In 9,11.12 klagte Hiob, dass Gottes souveräne Herrschaft angesichts seiner Lage für ihn ein heilloses Rätsel ist, die Art, wie er ihn behandelt für ihn unerklärlich ist. In 11,10-11 knüpft Zophar daran an: Gottes Herrschaft ist unergründlich und unwiderstehlich, aber nicht zwiespältig, wie Hiob annimmt.
3) Zophar ruft Hiob zur Umkehr: Er ermutigt ihn mit dem Hinweis auf Gottes prompte Hilfe, stellt ihm aber auch deutlich Gottes drohendes Gericht vor Augen. => 11,13-20
11,13)Du, Hiob, richte dein Herz auf ihn aus, wende ihm deine Hände zu! 14)Hast du Böses an den Händen, entferne es; lass in deinem Zelt nicht die Ungerechtigkeit wohnen!
- „richte dein Herz auf ihn aus“ => Was Zophar hier von Hiob fordert, tut dieser die ganze Zeit. Er ringt mit Gott und versucht verzweifelt, seinen Fall im Lichte der Gerechtigkeit Gottes zu deuten. Das gelingt ihm nur leider nicht, weil er dieselben theologischen Grundannahmen hat wie seine Freunde: Leiden geht immer auf Sünde zurück.
11,15)Dann wirst du dein Gesicht erheben, frei von Schuld; du wirst fest stehen und keine Angst haben. 16)Du wirst deine Leiden vergessen, dich nur noch an sie erinnern wie an Wasser, das verlaufen ist.
- „dein Gesicht erheben, frei von Schuld“ => Entweder geht es hier um die wiederhergestellte Ehre Hiobs oder vor allem um sein erneutes Glück. Es liegt eine gewisse Ironie in Zophars Worten. Hiob hat nach dem, was der Leser aus der Einleitung weiß, allen Grund, sich vor Gott für sein Leben, dass er geführt hat, nicht zu schämen. Das Problem ist sogar noch drängender: Wenn Hiob von einer Schuld umkehrt, die er nicht begangen hat, nur um die Leiden loszuwerden, dann wäre dies Heuchelei. Er würde damit Gott in seinem Herzen verfluchen, nämlich zum Ausdruck bringen, dass die Gaben Gottes ihm wichtiger sind als Gott selbst. Auch wenn Hiob darin schuldig wird, dass er Gottes Gerechtigkeit anzweifelt, kommt darin doch auch seine Abscheu dagegen zum Ausdruck, das Thema der Gerechtigkeit Gottes einfach auszublenden, um Gottes Gaben wieder zu empfangen.
11,17)Dann wird dein Leben heller scheinen als der Mittag, die Dunkelheit deines Lebens wird wie Morgenlicht sein. 18)Du wirst dich sicher fühlen, weil du Hoffnung hast; du wirst Gottes Schutz erfahren und dich in Sicherheit niederlegen. 19)Du wirst in Ruhe schlafen, niemand wird dich aufschrecken; und viele werden deine Gunst suchen.
- „Hoffnung“ => Die Hoffnung besteht in der Zuversicht, dass Gott den Gerechten ein glückliches Leben schenkt. Dieses ist auch für die Zukunft zu erwarten, weil es nach Zophars Ansicht zur Grundlage der Weltregierung Gottes gehört: Er lässt die Gerechten nicht leiden.
11,20)Aber den Gottlosen bleibt nur Hoffnungslosigkeit; sie suchen Zuflucht, ohne sie zu finden; ihre Hoffnung ist Verzweiflung.
- „aber“ => Zophar ist von den drei Freunden derjenige, der Hiob am deutlichsten vor Gottes endgültigem Gericht warnt. Er vereinnahmt Hiob nicht mehr als einen grundsätzlich Gerechten, der für einen Fehltritt gezüchtigt wird. Er stellt ihm deutlich vor Augen, dass er umkehren muss, wenn er Gottes Segen wieder erfahren will, alle frühere Gerechtigkeit spielt keine Rolle. Zophar bringt die Theologie, wonach immer ein Zusammenhang von Leiden und Schuld besteht, am klarsten Zum Ausdruck. Dieser beschränkten Theologie entspricht es, wenn er unter der unerreichbaren Weisheit Gottes nicht mehr versteht, als dass Gott in perfekter, das heißt exakter Weise die Schuld von Menschen mit Leiden heimsucht, da er um all ihre Sünden weiß. Dies hat er im Fall Hiobs gnädiger Weise noch aufgeschoben.