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Gott erfüllt seine Zusage an Abraham und Sara: Er schenkt ihnen einen Sohn und erfüllt sie dadurch mit großer Freude. Denn dieser Sohn ist dazu bestimmt, die Zusagen Gottes in die nächste Generation zu tragen. Gottes Geschichte mit Abraham und seinen Nachkommen geht weiter. Dieser Sohn erlebt aber sogleich Anfeindungen von seinem Bruder, der Gottes Segen gerne erfahren möchte, ohne an die Zusagen Gottes zu glauben. So kommt es zur Trennung beider Söhne, damit deutlich wird: Gottes Zusagen können allein durch den Glauben an Gott empfangen werden.
21,1)Der Herr suchte Sara gnädig heim, wie er zugesagt hatte, er tat an ihr, wie er versprochen hatte. 2)Sie wurde schwanger und gebar Abraham noch in seinem Alter einen Sohn. Es war genau zu der Zeit, die Gott angegeben hatte.
- „suchte gnädig heim, wie er zugesagt hatte“ => Gott hat Sara und Abraham zugesagt, dass sie einen gemeinsamen Sohn haben werden, auf den das, was Gott Abraham zugesagt hat, übergehen wird. Dass sich diese Zusage erfüllt, ist allein von Gottes Allmacht und Gnade abhängig. Dieser Sohn ist bestimmt, die Zusage Gottes zu erben, weil er Gottes Werk ist. Anders als dies bei Ismael der Fall war, kommt er nicht durch eigenmächtiges Handeln zustande, bei dem der Mensch versucht, Gottes Zusage gemäß eigenem Willen und eigener Kraft zu verwirklichen. Wenn jemand an Gott glaubt, dann versteht er seinen Glauben nicht als frommes Werk, dass er aus eigener Leistung hervorbringt und dass von Gott belohnt werden müsste. Sondern der Glaubende verlässt er sich ganz und gar auf Gottes Gnade.
- „in seinem Alter“ => Dass Abraham und Sara noch in ihrem hohen Alter ein Kind bekommen, ist in zweifacher Hinsicht ein Wunder. Zum einen ist es das Alter, das beide zu der Zeit haben: Abraham ist 100 Jahre alt, Sara ist 90. Zum andern ist es die Tatsache, dass beide schon lange als Ehepaar zusammengelebt haben und bis dahin keine Kinder miteinander hatten. Die wahren Nachkommen Abrahams bringt Gott allein aus Gnade hervor, so dass menschliche Bemühungen und vermeintliche Vorzüge unberücksichtigt bleiben.
3)Abraham gab seinem Sohn, der ihm geboren worden war, den Sara ihm geboren hatte, den Namen Isaak. 4)Als Isaak acht Tage alt war, beschnitt Abraham ihn, genau wie Gott es angeordnet hatte. 5)Abraham war hundert Jahre alt, als ihm sein Sohn Isaak geboren wurde. 6)Sara sagte: „Gott hat mir ein Lachen geschenkt. Alle, die davon hören, werden mit mir lachen. 7)Noch nie hat Abraham es erlebt, dass ihm einer die Nachricht brachte: ´Sara stillt Söhne!` Aber jetzt in seinem Alter habe ich ihm noch einen Sohn geboren.“
- „Isaak … Lachen“ => Der Name Isaak bedeutet „er lacht“. Vorher lachte Sara im Unglauben gegenüber der Zusage Gottes, 18,12-15. Nun ist ihr Lachen Ausdruck der Freude darüber, dass Gott seine Zusage erfüllt hat. Dies ist ein wichtiger Hinweis darauf, wie Gläubige die Erfüllung von Gottes Zusagen erleben: Es erfüllt sie mit Freude über Gott. Es erfüllt sie mit Freude, dass Gott seine Zusagen so einlöst, dass er groß dasteht und nicht Menschen. Dadurch, dass Gott seine Zusagen aus Gnade einlöst, gibt er denen, die die Verwirklichung der Zusagen erfahren, Grund, ihm auch in Zukunft in allen Dingen zu vertrauen. In diesem Vertrauen wird die vollkommene Abhängigkeit von Gott bejaht. Vertrauen und Freude sind ein Grundelemente in der Beziehung zwischen Gott und seinem Volk.
- „beschnitt Abraham ihn“ => Abraham erweist sich durch seinen Gehorsam als echter Bündnispartner Gottes. Die Beschneidung ist die Bedingung für die Teilhabe an dem Bund, den Gott mit Abraham und seinen Nachkommen geschlossen hat. Dabei weist die äußere Beschneidung über sich hinaus auf die Beschneidung des Herzens. Diese besteht darin, dass ein Mensch im Glauben und in der Liebe mit Gott verbunden ist.
- „Söhne“ => Hier spricht Sara unerwartet von mehreren Söhnen. Sie hat die Zusage Gottes verstanden: Es geht nicht nur darum, dass sie und Abraham noch einen Sohn bekommen haben. Sondern durch diesen Sohn wird die Zusage Gottes weitergeführt, nämlich dass Abraham viele Nachkommen haben soll.
21,8)Isaak wuchs und gedieh. Als er von der Mutterbrust entwöhnt wurde, feierte Abraham mit seinen Leuten ein großes Fest.
- „feierte Abraham ein großes Fest“ => Abraham freut sich, dass Isaak die Phase als Kleinkind gut überstanden hat. Das Fest hat dabei wohl auch einen offiziellen Charakter: Isaak wird als kommender Erbe Abrahams präsentiert. Wieder ist eine Verbindung zwischen dem Namen Isaak und der Freude über Gottes Zusagen vorhanden. Isaak ist der Beweis für die Gültigkeit der Zusagen Gottes, darum ist er Anlass zum Lachen und zum Feiern. Wenn Gott seine Zusagen aus Gnade einlöst, freuen sich die wahren Nachkommen Abrahams. Sie jubeln, wenn sie Zeugen davon werden. Und sie halten mit Vorfreude und Sehnsucht darauf zu, dass sich Gottes Herrschaft einmal vollkommen durchsetzt.
9)Sara bekam mit, wie der Sohn der Ägypterin Hagar, das Kind, welches sie Abraham geboren hatte, verspottete.
- „Sara bekam mit“ => Der Vorfall zwischen Isaak und Ismael wird aus der Sicht Saras berichtet. Sie hat nach der Geburt Ismaels erlebt, wie Hagar sie verachtet hat und den Anspruch erhob, Abrahams Hauptfrau zu sein. Jetzt erlebt sie eine ähnliche Situation, wo Isaak durch Ismael verspottet wird. Sie bewertet dies als Angriff auf den Rang von Isaak als dem Erben Abrahams.
- „der Sohn der Ägypterin Hagar“ => Durch die ganze Erzählung hindurch bis 21,21 wird Ismael nicht beim Namen genannt. Hiermit wird angezeigt, dass er Isaak untergeordnet ist. Der Erzähler und mit ihm Gott nehmen also den Standpunkt Saras ein, wonach ihr Sohn der berechtigte Erbe ist.
- „verspottete“ => Das Verb, welches hier im Hebräischen steht, hat Anklänge an den Namen Isaak. Wahrscheinlich soll mit diesem Wortspiel zum Ausdruck gebracht werden, dass Ismael gar nicht erfreut über Isaak war. Er fand keinen Anlass, mit ihm zu lachen und seinen Rang als Erbe anzuerkennen. Vielmehr lacht er über Isaak, er verspottet ihn. Er fühlt sich Isaak überlegen, verhält sich so, als ob er der Erbe wäre und nicht Isaak. Ismael hätte sich Isaak unterordnen können. Er hätte einen Teil des materiellen Erbes von Abraham erhalten. Er wäre nicht Erbe der Zusage geworden, hätte aber mit unter dem Segen gestanden, den Gott Isaak zugesagt hat.
10)Da sagte sie zu Abraham: „Jage diese Magd und ihren Sohn fort! Der Sohn dieser Magd soll nicht mit meinem Sohn Isaak zusammen erben!“
- „jage fort“ => Es geht hierbei um die Entlassung Hagars und Ismaels aus dem Dienstverhältnis unter Abraham und Sara. Wäre dieses Anliegen von Hagar und Ismael gekommen, könnte man von einer Freilassung sprechen. So aber ist es eine Zwangsentlassung, auf die die beiden nicht vorbereitet sind. Insbesondere ist Hagar jetzt von ihrem Sohn abhängig, der zu der Zeit noch ziemlich jung ist, 16 oder 17 Jahre alt.
- „nicht erben“ => Sara möchte nicht, dass Ismael etwas vom Erbe abbekommt. Wahrscheinlich galt damals das Recht, dass die Kinder, die mit Nebenfrauen gezeugt wurden, dann, wenn sie freigelassen wurden, keinen Anteil am Erbe erhielten. Sara ist auf der einen Seite sehr hart gegenüber Hagar und Ismael. Auf der anderen Seite hat sie Gottes Zusage aus 17,19-21 im Rücken, wonach Isaak der alleinige Erbe sein soll.
11)Abraham empfand das Anliegen als sehr schlimm, weil es seinen Sohn betraf.
- „sehr schlimm“ => Abraham ist entrüstet über die Bitte von Sara. Und er scheint von sich aus nicht willens zu sein, diese Bitte zu erfüllen.
- „seinen Sohn“ => Abraham liebt Ismael als seinen Sohn, daher er ist nicht bereit, ihn wegzuschicken. Er sieht die Probleme, die auf Hagar und Ismael zukommen, wenn sie nicht mehr unter seinem Schutz leben. Seinen Sohn Ismael herzugeben, wäre für Abraham ein großes Opfer. Der Leser wird hier bereits auf ein noch größeres Opfer vorbereitet, das Abraham geben wird, als Gott es von ihm fordert.
12)Aber Gott sagte zu Abraham: „Weise das Anliegen nicht zurück, auch wenn dir der Junge und deine Magd am Herzen liegen. Höre auf das, was Sara zu dir gesagt hat!
- „Junge“ => Gemeint ist hier ein selbstständiger Jugendlicher oder junger Mann. Gott ermutigt Abraham hier wohl mit dem Hinweis darauf, dass Ismael alt genug ist, um für sich selbst und seine Mutter zu sorgen. Es wird später davon berichtet, wie Gott Ismael dabei hilft.
- „höre“ => Eigentlich hat Abraham als Familienoberhaupt die Entscheidungsvollmacht. Er möchte das Anliegen von Sara nicht erfüllen. Aber Gott fordert von ihm, dass er sich in dieser Sache seiner Frau unterordnet. Gott stimmt hiermit der Einschätzung von Sara zu, wonach Ismael in Rivalität zu Isaak steht. Ismael muss die Familie Abrahams verlassen, weil er gegen Isaak als Konkurrent um die Zusage Gottes aufgetreten ist. Er will, ähnlich wie später Esau, den irdischen Segen Gottes haben, ohne sich im Glauben seiner Herrschaft unterzuordnen.
Denn nach Isaak soll deine Nachkommenschaft benannt werden. 13)Aber auch den Sohn deiner Magd werde ich zu einem Volk machen, weil er von dir abstammt.“
- „benannt“ => Die Nachkommen, die die Zusage Gottes an Abraham erben, sollen von Isaak abstammen, nicht von Ismael. Sie sollen nach ihm benannt werden, das bedeutet so viel wie: Sie sollen sich nicht auf ihre leibliche Abstammung von Isaak verlassen. Sondern sie sollen darauf achten, dass Isaak, ihr Vater, nicht durch menschliche Kraft geboren wurde, sondern aufgrund der Zusage Gottes. Daran sollen sie erkennen, dass sie an den Zusagen Gottes an Abraham und Isaak durch den Glauben teilhaben. In diesem Glauben sollen sie anerkennen, dass Gott, wenn er seine Zusagen erfüllt, Dinge tut, die nur er tun kann.
- „aber“ => Gott tadelt Abraham in keiner Weise dafür, dass er an Hagar und Ismael hängt. Die Liebe und Barmherzigkeit, die Abraham ihnen gegenüber empfindet, die hegt Gott ihnen gegenüber auch. Darum tröstet Gott Abraham mit dem Hinweis darauf, dass er selbst, Gott, sich um die beiden kümmern wird, weil Ismael von ihm, Abraham, abstammt.
- „einem Volk“ => Die Zusage, die Gott Abraham im Blick auf Ismael gibt, ähnelt derjenigen, die über Isaak weitergeführt wird. Gott verspricht beiden Söhnen Abrahams viele Nachkommen. Gleichzeitig ist aber die Zusage an Ismael bei weitem nicht so überschwänglich wie diejenige, die Gott Abraham und Isaak gemacht hat und noch erneuern wird. Ismael und seine Nachkommen werden nicht zum Segen für alle Völker. Zur wahren Nachkommenschaft Abrahams gehören nur diejenigen seiner leiblichen Nachkommen, die sich nichts auf ihre leibliche Abstammung einbilden.
21,14)Früh am nächsten Morgen nahm Abraham Brot und einen Schlauch mit Wasser, legte beides Hagar über die Schulter. Er übergab ihr den Jungen und schickte sie fort.
- „Abraham“ => Der Abschied wird aus der Sicht Abrahams erzählt. Die Details, die berichtet werden, unterstreichen, wie innig Abraham bis zuletzt mit ihnen verbunden ist.
- „Brot … Wasser“ => Möglicherweise hat Abraham ihnen noch wertvolle Gegenstände mitgegeben. Brot und Wasser werden wohl deshalb hervorgehoben, weil es den beiden in der Wüste ausgehen wird.
- „Schlauch mit Wasser“ => Es handelt sich hier wahrscheinlich um einen Schlauch aus Ziegenleder, der etwa 15 Liter Wasser fasste.
- „schickte sie fort“ => Sara bat Abraham, Hagar und Ismael fortzujagen. Das tut Abraham nicht, er schickt sie schweren Herzens fort. Man fragt sich, ob Abraham nicht hätte mehr tun können als sei beide so wegzuschicken. Zu bedenken ist hier aber, dass Abraham zu der Zeit als Fremder im Land Kanaan lebt. Und Hagar und Ismael müssen es lernen, nun außerhalb der Familie Abrahams sich in der Gegend als Fremde und Nomaden durchzuschlagen. Das ist hart und trägt mit dazu bei, dass es Abraham so schwer fällt, sie wegzuschicken. Er weiß wohl, dass es für sie schwer werden wird, auf sich allein gestellt, zu überleben. Das einzige, was Abraham in dieser Situation Mut geben kann, ist die Zusage Gottes, dass er auf sie aufpassen wird.
Hagar ging fort und irrte in der Wüste bei Beerscheba umher. 15)Als das Wasser im Schlauch aufgebraucht war, ließ sie den Sohn unter einem der Sträucher zurück. 16)Sie setzte sich etwa einen Bogenschuss davon entfernt auf die Erde. Denn sie sagte sich „Ich kann nicht mit ansehen, wie mein Junge stirbt!“ So saß sie in einiger Entfernung gegenüber und weinte laut.
- „ich kann nicht mit ansehen“ => Die Wiedergabe ihrer Klage lädt den Leser ein, sich mit Hagar zu identifizieren und ihre Not mitzuempfinden. Inwieweit ihre Klage eine bewusste Klage vor Gott ist, bleibt unklar.
- „saß gegenüber und weinte laut“ => Der Schmerz Hagars ist sehr groß. Sie kann ihrem Sohn nicht mehr helfen, ihm beim Sterben zuzusehen, ist ihr zur schmerzvoll. Aber ihn ganz verlassen kann sie auch nicht. Sie entfernt sich so weit von ihm, dass sie ihn noch sehen kann, er sie aber nicht hören, wie sie weint. In dieser Entfernung gibt sie sich allein ihrem Schmerz hin.
17)Da hörte Gott auf die Stimme des Jungen. Der Engel Gottes rief Hagar vom Himmel aus zu: „Warum bist du verzweifelt, Hagar? Hab keine Angst! Gott hat das Gebet des Jungen erhört! 18)Steh auf, nimm den Jungen und fasse ihn mit deiner Hand! Ich will seine Nachkommen zu einem großen Volk machen.“
- „hörte Gott“ => Im Hebräischen heißt es hier „Jischma´ Elohim“. Der Name des Jungen, Ismael, wird zwar in der Erzählung vermieden, um seine Unterordnung unter Isaak, den er verspottete, hervorzuheben. Aber Gott hört auf sein Gebet, wie sein Name es besagt. Gott kann helfen, wenn kein Mensch mehr helfen kann. Und er erfüllt hier die Zusage an Abraham, dass er Ismael am Leben erhalten wird.
- „Stimme“ => Gemeint ist wohl, dass Ismael in seiner Not, als er im Sterben lag, zu Gott betete. Wahrscheinlich war darin auch ein Bekenntnis seiner Schuld enthalten. Denn dass seine Mutter und er weggeschickt worden sind, hat seine Ursache ja darin gehabt, dass er sich über Isaak erhoben hatte.
- „hab keine Angst … steh auf“ => Gott hat Mitgefühl mit Hagar und tröstet sie. Er gibt ihr aber keinerlei Anlass zu Selbstmitleid, sondern fordert sie auf, aufgrund seiner Zusage zu handeln und nach vorne zu blicken.
19)Gott öffnete Hagar die Augen, so dass sie einen Brunnen erblickte. Sie ging dorthin, füllte den Schlauch mit Wasser und gab dem Jungen zu trinken. 20)Gott stand dem Jungen bei. Er wurde erwachsen und lebte in der Wildnis. Er wurde ein Bogenschütze. 21)Er lebte in der Wildnis von Paran und seine Mutter gab ihm eine Ägypterin zur Frau.
- „öffnete die Augen“ => Gott wendet die unmittelbare Not der beiden ab. Er lässt Hagar einen Brunnen finden, den sie alleine nie gefunden hätte. Außerhalb der Familie Abrahams bleibt Gott der Schutz Hagars und Ismaels.
- „Gott stand dem Jungen bei“ => Gott ließ Ismael in der Wildnis das finden, was er und seine Mutter zum Überleben brauchten. Außerdem ließ er in dem Jungen die Begabung zum Jäger heranreifen.
- „Bogenschütze“ => Gemeint ist hier nicht, dass er ein Krieger war, sondern ein Jäger.
- „seine Mutter gab ihm eine Ägypterin zur Frau“ => Hagar nimmt ihre Verantwortung für ihren Sohn wahr und sorgt dafür, dass er eine Ehefrau bekommt. Bei der Auswahl der Frau handelt sie so, wie Abraham später handelt, als er eine Frau für Isaak sucht. Hagar ist selbst eine Ägypterin. Dementsprechend sorgt sie dafür, dass Ismael eine Ägypterin heiratet. Abraham wird später genauso darauf achten, dass Isaak eine Frau aus der eigenen Sippschaft heiratet.
- Ismael empfängt Gottes Hilfe, weil er Abrahams Sohn ist. Ob er und seine Nachkommen in Zukunft Gottes Segen erfahren, hängt davon ab, in welcher Beziehung sie zu Abraham und seinem Nachkommen stehen, nämlich ob sie der Zusage Gottes vertrauen oder nicht. Gleiches gilt auch für die leiblichen Nachkommen Isaaks: Auch sie empfangen die volle Erfüllung der Zusagen Gottes nicht durch die leibliche Abstammung, sondern allein durch den Glauben.
- Gott hat zwar zunächst hauptsächlich leibliche Nachkommen Abrahams zu seinen Erben bestimmt, aber es sollten bis zum Ende auch viele Menschen aus allen Völkern das Erbe erlangen.
- Diese Beobachtung, dass die leibliche Abstammung von Abraham letztlich nicht ausschlaggebend ist, wendet Paulus in Gal.4,21-31 auf die Situation der Christen in Galatien an. Da gibt es leibliche Nachkommen Isaaks, die von den Galatern fordern, sie sollten sich unter das Gesetz stellen, um Abrahams Kinder zu werden. Paulus hält ihnen vor, dass sie, die auf die leibliche Abstammung von Abraham pochen, eigentlich zur Nachkommenschaft Hagars zählt, die die Zusagen nicht erbt. Und im Gegensatz dazu stammen die Christen in Galatien leiblich nicht von Isaak ab. Das macht sie in den Augen derjenigen, die sich auf das Judentum und das Gesetz verlassen, zu Angehörigen der Menschen außerhalb der Verheißung. Nicht so, sagt Paulus, sondern wer wie Abraham an die Zusage glaubt, zählt auch ohne leibliche Abstammung von Isaak zu den Kindern Abrahams, die seine Zusage erben. Paulus dazu in Gal.4:
4,21)Ihr wollt euch also dem Gesetz unterstellen. Ich frage euch: Achtet ihr nicht auf das, was das Gesetz sagt? 22)Es steht doch geschrieben, dass Abraham zwei Söhne hatte, einen von der Sklavin und einen von der Freien. 23)Und hinzu kommt, dass der Sohn der Sklavin infolge von menschlich-eigenmächtigem Handeln geboren wurde, der Sohn der Freien hingegen in Erfüllung der Zusage Gottes.
4,28)Ihr nun, Brüder und Schwestern, seid, wie Isaak, Kinder der Zusage. 29)Nun, damals verfolgte der Sohn, der aus menschlichen Kräften heraus geboren wurde, den Sohn, der durch das Wirken von Gottes Geist zur Welt kam. Und das ist heute noch genauso. 30)Aber was sagt die Schrift? „Schick die Sklavin und ihren Sohn weg! Denn der Sohn der Sklavin soll nichts von dem bekommen, was der Sohn der Freien erbt.“ 31)Daraus folgt nun, liebe Brüder und Schwestern, dass wir nicht Kinder der Sklavin sind, sondern Kinder der Freien.
Wahre Nachkommen Abrahams sind Menschen aus allen Völkern, die dadurch vereint sind, dass Gott sie durch seine Zusage schafft. Denn die Zusage Gottes kann nur durch den Glauben empfangen werden. Und im Glauben an Gott sieht der Mensch von Rasse, Herkunft und gesellschaftlicher Rangordnung ab.